Jetzt wirds abenteuerlich, denn der Weg ist das Ziel

Es war endlich mal wieder Beach Day! In Mount Maunganui legten wir uns drei Stunden an den Strand und ich vergaß natürlich mal wieder mein Gesicht einzucremen… Darf ich vorstellen Tomate… Dumme Tomate… Mount Maunganui hat übrigens einen Berg quasi halb im Meer sieht ziemlich cool aus. Nachtmittags gingen wir noch ein bisschen die die städtische Mall bummeln bis es dann weiter nach Rotorua ging wo wir am nächsten Tag unser Rafting hatten. Wir dachten wir könnten dort direkt am See schlafen weil das so im Internet stand. Doch wir bekamen dann doch unsere Bedenken (wollten keine Strafe zahlen) und fragten sicherheitshalber einen Polizisten (wofür sind die denn sonst da?). Natürlich durfte man da nicht schlafen, auch weil dort viele Kriminelle rumlaufen… Er schickte zu uns zu einem Camping an einem anderen See wo es natürlich wieder schweineteuer war. Am nächsten Tag ging es dann raften. Ich freute mich schon affig drauf. Wir kamen an und bekamen erst Mal einen Helm, Schuhe, ein Paddel und eine Schwimmweste dann marschierten wir los zum Fluss. Wir waren eine Gruppe von etwa 25 Leuten. In jedem Boot kamen 3 bis 6 Personen plus einen Leader, der die Strömungen und das ganze blabla kannte. Dann sprangen wir auch schon ins Boot. Santi und ich ganz vorne dahinter Denice und eine englische Familie (6 Leute insgesamt plus Leader). Vielleicht kennt ihr vom Kanu fahren diese Stäbe die manchmal über Flüssen hängen, genau die waren dort auch. Wir bekamen eine sehr schnelle Einweisung von der ich wegen des rauschenden Wassers kein Wort verstand und außerdem knallten die Stäbe die ganze Zeit gegen meinen Helm. Auf einmal hieß es nur irgendwas „Forward“ und dann mussten Santi und ich uns umsetzen weil wir nicht richtig reagiert hatten. Wenn der Leader nämlich Forward ruft muss man vorwärts paddeln, nicht so kompliziert eigentlich. Dann ging es die ersten Stromschnellen runter und ich fand es schon nicht mehr ganz so lustig…. In so einem unberechenbaren Schlauchboot zu sitzen… Dann kam auch noch ein sieben Meter Wasserfall… Und wurde davor ganz genau erklärt, dass man in den Fußraum des Bootes rutschen muss und sich gut am Seil festhalten soll. Taten wir auch alle bis auf die Frau die vor Santi saß, sie ließ einfach los und hielt sich dann an Santi fest wodurch sie sich und Santi aus dem Boot zog… Und da Santi nicht mehr neben mir saß wurde ich auch halb raus geschleudert. Erster Schock… Dann ging es weiter und auf einmal hieß es, dass wir das Gewicht des Bootes nun umverteilen müssten. Die leichteste (ich) müsse sich ganz vorne drauf setzen während alle anderen ganz nach hinten gehen müssen. Ich hatte absolut keinen Bock darauf. Ich hatte Angst wie noch nie in meinem Leben, vor allem weil unserer Leader die ganze Zeit wie ein Irrer gelacht hat. Aber ich wurde dazu gezwungen… Als es dann diesen Wasserfall runter ging stellte sich das komplette Boot senkrecht in die Luft, dass sollte mich anscheinend raus katapultieren und dann zurück ins Boot schleudern…. Zum Glück wurde ich schon vorher ohnmächtig und plumpste einfach ins Wasser wodurch ich wieder aufwachte. Denice zog mich zurück ins Boot und weiter ging es. Beim nächsten Wasserfall meinte der Leader es müssten welche schwimmen da sich die Störung geändert hätte. Da Santi und ich e kein Bock mehr auf das blöde Boot hatten sprangen wir ins Wasser und unterschätzen die Störung komplett… Wir wurden ohne, dass wir etwas dagegen ausrichten konnte den Wasserfall hinunter gerissen… Ich war unterwasser und konnte einfach nicht mehr nach oben kommen weil die Strömung mich immer weiter runter zog. Und auf einmal spürte ich auch noch Santi UNTER mir!!! Ich versuchte sie irgendwie fest zu halten was aber nicht klappte. Dann kam ich endlich hoch schon ca. 15 Meter nach dem Wasserfall und dann sah ich auch endlich Santi hoch kommen aber 20 Meter von mir entfernt. Ich versuchte dann irgendwie zum Boot zu schwimmen was überhaupt nicht funktionierte und so hatte ich wirklich Glück das unser Leader mich mit seinem Paddel an die Seite zog wo man halbwegs stehen konnte und von wo aus Santi und ich zurück ins Boot klettern konnten. Dann ging es noch ein paar andere Wasserfälle runter und dann war es endlich vorbei… Der Leader hasste uns und meinte zu seinen Kollegen nur „Europäer“ und Santi und ich hatten die Schnauze voll von der Welt… Immerhin Denice hatte Spaß. Danach ging es dann auf einen sehr schönen und kostenlosen Camping Platz in Taupo. Er liegt direkt an einem eiskalten aber erfrischenden und absolut wunderschönen Fluss. Außerdem waren noch jede Menge andere Backpacker dort und wir hatten einen lustigen Abend. Am nächsten Tag fuhren wir nochmal etwa eine Stunde zurück Richtung Rotorua um in den Wai-O-Tapu Thermal Park zu gehen. 32$ wollten die für den Eintritt… Aber sind ja nur einmal da und hatten noch so etwas gesehen. Um 10:30 Uhr gab es eine Vorstellung am Lady Knox Geyser die wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten… Wir waren aber sehr enttäuscht als wir merkten, dass sie dort Seife ins heiße Wasser geben um diesen Effekt einer riesigen Fontäne zu erzielen. Und das machen die da jeden Tag. Danach machten wir uns auf den 6km langen Weg durch den Park, es gibt dort wirklich viel zu sehen und zu riechen. Es stinkt furchtbar aber es war auf alle Fälle eine Erfahrung und schöne Bilder haben wir auch bekommen. Den restlichen Tag bummelten wir noch ein bisschen durch Taupo und nahmen an unserem Camping Platz ein eiskaltes Bad denn wir mussten dringend mal wieder duschen, die öffentlichen Duschen hatten aber schon geschlossen. Am nächsten Tag ging es dann erst Mal duschen und dann  folgte eine sehr lange Autofahrt. Von Taupo ging es die Route 1 runter nach Turangi, dann weiter über die Route 41, 4 und dann den „Forgotten World Highway“ Route 43. Es war eine sehr anstrengende Fahrt vor allem weil der „Forgotten World Highway“ einfach wirklich ziemlich forgotten ist. 12km Schotterpiste!!!! Auf einem Highway durch den tiefsten Dschungel natürlich! Denice die fuhr musste ganz schön Nerven zeigen. Nach über sechs Stunden Fahrt erreichten wir einen Camping Platz der normalerweise ein Landschulheim ist. Als wir da waren aber grade nicht besucht. Es war sehr gruslig… Soviele Zimmer, Spielplätze und das alles einfach verlassen vor zu finden. Dazu die großen Bäder und die Küche… Wir aßen zu Abend und gingen bald ins Bett (ins Zelt). Am nächsten Morgen trafen wir dann den Besitzer der sehr freundlich war und viel zu erzählen hatte. Für uns ging es dann weiter zum Mount Taranaki oder wie die Kiwis lieber sagen Mount Egmont. Kiwis nennen die Neuseeländer sich übrigens selbst, sowie die Frucht und den kleinen bekannten Vogel den nie einer sieht. Wir hatten beschlossen wandern zu gehen und fuhren von Startford aus zu den Dawson Falls. Und dann machten wir dann unsere erste und einzigste Wanderung in Neuseeland. Vier Stunden sind aber auch echt ordentlich. Vor allem waren alle Wege außer unserer immer ausgeschildert… Es war also eher ein raten im tiefsten Dschungel welcher Weg wohl der richtige ist. Es ging auch mal über eine halbe Stunde nur sehr steil kaputte Treppenstufen hoch was ultra anstrengend war. Wir waren alle drei so am fluchen… Später fanden wir heraus, dass der Abschnitt des Weges „Verfluchter Weg“ hieß… So ein Witz aber auch. Egal unser neues Motto ist „der Weg ist das Ziel“. Es war wunderschön und sehr anstrengend aber ich bin froh dass wir es gemacht haben. Wir sind sogar alle nur einmal ausgerutscht aber niemand ist hingefallen (bin mir gar nicht mehr zu 100% sicher weil Santi bei solchen Aktionen eigentlich immer hinfällt…). Nach einer Katzenwäsche auf einer öffentlichen Toilette ging es zum nächsten Camping Platz der einfach atemberaubend war. Er lag direkt am Meer auf einer Klippe..! So schön aber nichts für unser Zelt, wir stellten es oben an den Wegrand wo es halbwegs windgeschützt war.

Kommentare: 0 (Diskussion geschlossen)
    Es sind noch keine Einträge vorhanden.