Let's pick and pack some Mangoes

In Tolga ist nämlich ein Working Hostel das uns allen vieren einen Job anbot. Ein Working Hostel ist ein Hostel das seine Bewohner an Farmen in der Regionen vermittelt. In dem Zeitraum in dem wir ankamen waren das eben Mango Farmen. Nachdem wir die Probleme mit Dumbo und der Fahrt über den hügligen Palmerston Highway überlebt hatten, ging es erst Mal einkaufen und dann direkt einchecken, wir bekamen ein sehr nettes Viererzimmer in einem ehemaligen Motel zugeteilt, mit Kühlschrank und Fernseher mit DVD Lesegerät (die beiden sollten unsere besten Freunde werden). Leider war es nicht möglich uns alle vier auf dieselbe Farm zu bringen deshalb wurden wir aufgeteilt. Anna und ich jeweils einzeln, Santi und Denice zusammen. 

Dienstag morgen fünf Uhr ging es für mich los. Nach eine dreiviertel Stunde Busfahrt war ich im Shed der Bambino Farm angekommen. Mit mir noch viele andere aus dem Working Hostel. Mrs Bambino war gar nicht begeistert Neuankömmlinge da zu haben. Sie hätte keine Zeit uns einzuweisen. Nicht grade das Tollste was man an seinem ersten Tag zu hören bekommen kann. Dann ging es auf einmal los, alle gingen zu ihren Plätzen, die Maschine die die Mangos putzt und nach Gewicht in rotierende Töpfe sortiert lief an. Ich hing mich mit Höflichkeit natürlich an Mrs. Bambino und sie wies mir einen Platz zu an welchem ich an einem rotierenden Topf die Mangos in Kisten verpacken sollte. Sie machte mir eine Kiste vor und verschwand. Und so machte ich weiter das, was ich glaubte zuvor bei ihr gesehen zu haben. Etwa eine halbe Stunde später kam sie mit knallrotem Gesicht zurück und fuhr mich an was ich alles falsch machen würde, dann machte sie mir nochmal eine Kiste vor, als ich dann eine Frage stellte war ich gefeuert. Juhu Gott sei Dank um ehrlich zu sein es war furchtbar. Ich dachte sie hätte den Bus gerufen um mich abzuholen doch als nach einer dreiviertel Stunde immer noch kein Bus da war und sie mich bei jedem Versuch sie anzusprechen komplett ignorierte beschloss ich bis zum nächst gelegenen Ort zu laufen und dort nach einem Telefon oder Bus zu suchen. Handy hatte keinen Empfang. Und so lief ich 1 1/2 Stunden durch die Hitze an der Straße entlang. Kurz vor dem nächsten Ort Mareeba kam mir dann der Bus vom Working Hostel entgegen und sammelte mich ein, und fuhr mich direkt zurück auf die Farm aber nur um zwei andere Mädels dort abzusetzen. Mich fuhr er dann auf eine Süßkartoffel Farm. Dort musste ich 14 kg schwere Kisten mit Süßkartoffeln vom Boden auf ein Fließband stellen und dann noch schauen das keine verschimmelte dabei war. Fünf Stunden lang. Mit 15 anderen Männern die alle weit über 40 Jahre alt waren. Ich wäre am Liebsten wieder davon gerannt. Aber ich hielt es durch. Der Bus kam und brachte mich zu meinen geliebten Freunden zurück. Anna hatte eine gute Farm erwischt und packte dort Mangos in Kartons. Santi und Denice mussten picken, also Mangos von den Stielen an den Bäumen abschneiden. Da dabei jedes Mal jede Menge von eine weißliche Säure raus geschossen kommt, die Verätzungen und dadurch allergische Reaktionen verursachen kann, ein ziemlich harter Job. Die Beiden hatten danach auch Bläschen als hätten sie sich verbrannt. Da ich erst Mal arbeitslos war und Kyle (der Typ vom Working Hostel) mir einen Job besorgen musste beschloss ich am nächsten Tag mit Dumbo zur Werkstatt zu fahren und das Problem mit dem Überhitzen reparieren zu lassen. Da Denice am nächsten Tag so schlimmen Mango Rash (googlet es mal) bekommen hatte konnte sie nicht arbeiten und fuhr mit mir zusammen nach Cairns. Der Weg über den Kennedy Highway ist sehr hüglig, für die Rückfahrt. Die Hinfahrt überstand Dumbo ohne großen Probleme. Den Termin hatten wir morgens um acht Uhr, fertig waren sie um fünf Uhr. Aber nicht weil sie solange an Dumbo arbeiten mussten sondern weil sie erst um drei Uhr angefangen haben an ihm zu arbeiten. Da die Werkstatt weit außerhalb von Cairns lang war es stink langweilig. Denice hatte in der Apotheke noch Creme und Tabletten gegen den Mango Rash bekommen. Sie war komplett rot und teilweise schwollen ihre Arme an. Dumbo hatte komplette neue Wasserleitungen und ein neues Thermometer bekommen, aber leider leckt die Wasserpumpe was sehr teuer werden würde und wir sollten es erst mal so versuchen meinte der Mechaniker, also keine neue Wasserpumpe. Auf dem Rückweg blieben wir natürlich wieder liegen... 250$ Byebye... An diesem Tag passierte außerdem noch etwas trauriges und die ganze Woche war danach für mich gestorben.

 

Ich konnte noch eine Tag in einem Baumarkt putzen und Kartons in einer riesigen Papierquetsche klein machen. Das tat so gut! Wenn ich mal Millionär bin besorg ich mir auf jeden Fall so ein Teil und dann könnt ihr alle eure Kartons bei mir abladen. Da ich ja dann schlaue Millionärin bin verkaufe ich die zerquetschten Kartons an IKEA und ihr kauft dann die Möbel daraus. Muhahaha. Da Mangos auch erst wieder nach wachsen müssen hatten Santi und Anna auch mal einen Tag frei und so hatten wir das ganze Wochenende zusammen. Leider wurde Denice Mango Rash so schlimm das wir ins Krankenhaus mussten. Dort bekam sie eine stärkere Creme und Tabletten.

 

Anna und ich beschlossen Dumbo zu verkaufen, da Anna die nächsten Monate erst Mal in dem Working Hostel bleiben möchte und ich bald nach Neuseeland abzischen möchte und davor noch einiges von Australien sehen wollte:( 

 

Wir lernten in die Working Hostel noch ein paar andere Leute kennen, unter anderem Marcel der nach einer Weile, wie Denice sagen würde zum Inventar in unserem Zimmer geworden war. Am Dienstag konnte ich dann endlich wieder auf eine Farm. Die Cetnik Farm. Viel viel größer als Bambino und viel netter. Zwar wurden auch viele Leute gefeuert aber ich nicht:) Ich durfte dort von morgens um sieben Uhr bis abends um halb sechs an einer Maschine stehen und Mangos sortieren. Viele hatten schwarze Kratzer, waren zu klein oder hatten sonst irgend eine Markel. Es gab dann first class, second class (die meisten waren second), juice für alle zu kleinen, überreifen oder kompletten vermackten und das Fenster für die ganz kaputten. Es war Knochenarbeit. Eine Mango wiegt so etwa 1 kg und pro Minute musste ich 40 Mangos durch die Gegend wirbeln und den ganzen Tag stehen. Mit zwei Kaffeepausen und einer Stunde Mittagspause. Hab jetzt ein Kreuz wie Arnold Schwarzenegger. Vier Tage machte ich das bis die Mangos fürs erste gepickt waren und wir bis den kommenden Mittwoch nichts mehr zutun hatten.

 

Santi und Marcel bekamen dann auch noch Mango Rash... Und ihre Gesichter schwollen an. Dagegen bekamen sie dann Tabletten die sie schläfrig machten, es war als wäre man von Zombies umringt. Einmal gingen wir noch zu Viert in den Zoo in Kuranda und sahen uns Koalas, Quokkas und einiges mehr an. Ansonsten liehen wir uns DVDs in einem Automaten aus und aßen die ganze Zeit. Am Mittwoch fing Marcel dann auch bei mir auf der Farm an und die Busfahrten wurden nicht mehr so langweilig. Und am Samstag hieß es für mich dann schon Abschied nehmen....

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